Viele gemeinsame Bürgerfahrten haben die Mitglieder des BV in vielen Jahren erlebt. Diese, 19., ging nach Franken. Geplant und durchgeführt, wie so oft, von unserem Vorstandsmitglied Frank Birker.
Am 1. Mai begann unsere Reise mit einem Bus der Firma Graf aus Herne. 53 Hatzfelder, Fahrer Jürgen Veldkamp mit Betreuerin Sonja Veldkamp waren an Bord. Das Wetter war schön, Wärme: Mäßig! Eine längere Pause gab es in Würzburg. Das war schon der erste Höhepunkt. Wir gingen über die alte Mainbrücke und sahen dort Gruppen von jungen Leuten stehen mit einem Glas Wein in der Hand. Eine schöne Atmosphäre!
Wir fuhren weiter bis nach Kulmbach zum Hotel Achat Plaza. Auch hier ein schöner Anblick: Das Hotel, langgestreckt, große Fensterfronten, wirkte hell und einladend. Auch von innen ein schönes Ambiente. Und unser Abendessen dort war vorzüglich. Es gab eine Speisenauswahl, u. a. fränkischen Sauerbraten - ein Genuss!
Am 2. Mai fuhren wir nach Bayreuth. Zu uns kam als Reiseleiter Herr Söhnlein, der uns mit vielen Informationen bedachte. Wir steuerten direkt auf das weltbekannte Festspielhaus zu. Ein architektonisch sehr interessantes Gebäude, welches wir besichtigen konnten. Wir erfuhren, dass das Gebäude von Richard Wagner entworfen wurde und dass der Architekt Gottfried Semper war. Gebaut wurde das Haus von 1872 bis 1875. DerZuschauerraum ist gänzlich mit Holz verkleidet und die Sitze sind nur spärlich gepolstert. Beste Voraussetzung für eine gute Akustik. Apropos Sitze: Frau Merkel, die ja ständiger Gast bei den jährlichen Festspielen ist, sitzt meistens in Reihe 8. Dann hatten wir Gelegenheit, den Orchestergraben zu besichtigen. Das Festspielhaus hat keine Klimaanlage, somit ist es im Sommer sehr heiß im Saal und auch im Orchestergraben. Da man die Musiker vom Saal aus nicht sieht, haben sie oft nur kurze Hose und T-Shirt an.
Außer dem berühmten Festspielhaus gibt es in Bayreuth u.a. das Markgräfliche Opernhaus, das zum Welterbe der UNESCO gehört. Es gilt als schönstes Barocktheater Europas. Ein weiteres architektonisches Highlight ist die Eremitage. Wir waren begeistert, so viel schöne und teilweise vergoldete Architektur zu sehen. Auch der angrenzende Park war ein Augenschmaus.
Einen anderen Schmaus gab es abends in Kulmbach im fränkischen Brauhaus "Kulmbacher Kommunbräu". Nachdem wir uns mit Würstchen, Sauerkraut, Pürree und Kulmbacher Bier satt gegessen und getrunken hatten, kam noch Apfelstrudel mit Eis und Sahne hinterher.
Am 3. Mai fuhren wir nach Nürnberg. Diesmal ohne Führung aber mit Fahrt und Erklärungen in einer "Bimmelbahn". Von der berühmten Nürnberger Kaiserburg aus hatten wir einen schönen Blick auf die Stadt. Im Altstadt-Zentrum liegt der Hauptmarkt, der bekannt ist durch den jährlichen Weihnachtsmarkt. Auf "eigene Faust" schauten wir uns die vielen Fachwerkhäuser, die verwinkelten Gassen, u.a. die berühmte Weißgerbergasse, die Stadtmauer, die Frauenkirche, das Dürer-Haus und den wunderschönen Brunnen am Hauptmarkt an. Einige von uns deckten sich mit Nürnberger Lebkuchen ein, andere sah man in Cafes beim Genuss eines Cappuccinos.
Apropos Genuss: Abends gab es in Kulmbach in der "Stadtschänke" ein Riesenschnitzel und natürlich Bier. Die Kulmbacher sind stolz auf ihre Tradition als Bierstadt. Bayreuth, Nürnberg und Bamberg übrigens auch!
Der 4. Mai war regnerisch und kalt. Also war Regenschirm und warme Jacke angesagt. Herr Söhnlein als Reiseleiter war heute bei der Fahrt nach Bamberg wieder dabei. Wir fuhren durch schöne Landschaften und kleine Dörfer, u.a. durch Lauf bei Zapfendorf, das Heimatdorf von Herrn Söhnlein. Er zeigte uns den dortigen Osterbrunnen, der aus mehr als 3.000 ausgeblasenen und bunt bemalten Eiern besteht.
Ein absoluter Höhepunkt war die Besichtigung der Basilika der 14-Heiligen bei Bad Staffelstein. Zusammen mit einer Pilgergruppe incl. Blasmusik kamen wir in diese prächtige Kirche. Überwältigend die Ausstattung mit wundervollem Altar, großen und kleinen weißen Figuren und vielen Barockengeln. Gebaut wurde die Basilika von 1743 bis 1772 nach Plänen von Balthasar Neumann.
Weiter ging es nun direkt nach Bamberg. Auch da regnete es noch und es war kalt. Deshalb gingen wir zuerst in ein Museum, welches mitten im Wasser steht. Von dort hatten wir eine herrliche Aussicht auf das alte Rathaus im Fachwerkstil, auch mitten im Wasser. Der Regen ließ nach und wir konnten die sehr interessante Altstadt von Bamberg individuell erkunden. Wir bummelten durch "Klein Venedig", sahen den Dom, waren beim Schlenkerla, wo es das berühmte Rauchbier gibt und fanden uns alle wieder ein im Klosterbräu beim individuellen Abendessen.
In unserem Reiseprogramm stand: In Bamberg Abendevent. Und das war so: Zuerst Begrüßung von der Außenkanzel einer Kapelle am Dom durch "Pastor Frank" und dann eine Einmann-Show mit Licht und Schatten. Eine theatralische Reise durch die Stadtgeschichte von Bamberg. Eine außergewöhnliche Aufführung mit Schattenspielen und teilweise dramatischen Deklamationen. Aufgelockert wurde die Show durch Verteilen von Rauchbier, ebenfalls vom Einmann-Schauspieler, der von uns mit langanhaltendem Beifall belohnt wurde.
Schnell waren die schönen und interessanten Tage vorbei und die Rückfahrt begann am 5. Mai um 10,00 Uhr. Das Hotel Achat Plaza hat uns allen gut gefallen. Wir hatten sehr freundliche Bedienung, gute Zimmer und ein reichhaltiges Frühstück. Besonders erwähnenswert ist unsere Busbesatzung. Jürgen, ein ausgezeichneter Fahrer mit einem wahnsinnig guten Gefühl für´s Rückwärts-Einparken. Sonja, die uns verwöhnte mit Kaffee, Wasser, Wein, Würstchen und Kuchen, wann immer wir wollten während der 1.5oo km, die wir bei dieser Reise gefahren sind. Zwischendurch kamen auch andere gute Geister mit kleinen Schnaps-Fläschchen und mit Süßigkeiten aller Art. So wurden unsere Bus-Touren nie langweilig! Dafür den beiden und den anderen Akteuren besten Dank. Ebenso den freundlichen Helfern beim Koffertragen und Aussteigen aus dem Bus. Nicht zuletzt ein großes Dankeschön an Frank Birker, der auch diese Reise wieder bestens organisiert hat.
Zum Abschluss noch ein Witzchen von den vielen, die unser zeitweiliger Reiseführer Herr Söhnlein erzählt hat: "Rettet den Wald, eßt mehr Spechte!"
Paul Ammann